„Schachtelmontage“ wird im Deutschen als laxe, theoretisch kaum reflektierte Bezeichnung von Sequenzen verwendet, in denen der Fluss der Bilder nicht der Zeitordnung einer Handlung folgt, sondern zwischen verschiedenen Zeit- und Modusformen der verwendeten Einstellungen oder Einstellungsfolgen wechselt. Weder die Kontinuität der Zeit noch die des Raums werden dabei beachtet; vielmehr entsteht die Motivation der Bildfolge aus der Hypothese einer assoziativen Engführung von vor- und nachzeitigen Elementen der Erzählung (als Rückblenden oder Voraussichten) oder von Bildeingebungen einer der beteiligten Figuren (wenn etwa Erinnerungen, Visionen, Träume in die Handlung eingefügt werden). Schachtelmontierte Sequenzen, die immer einen Kontext im weiteren Umfeld der Geschichte brauchen (die „Schachtel“, in die andere Bilder, die nicht der Gegenwart der abgebildeten Szene entstammen, hineingesteckt werden können), werden meist zu den nichtchronologischen Elementen der Erzählung gerechnet. Manchmal werden auch Wiederholungen von Bildern oder Szenen (u.U. aus der Sicht einer anderen Figur) zum Formenkanon der Schachtelmontage gerechnet.